Erstes Selbstbildnis von 1482

Lebenslauf

Albrecht Dürer wurde am
21. Mai 1471 in Nürnberg als drittes Kind des Goldschmieds Abb. Vater Albrecht Dürer geboren. Insgesamt hatte er noch 17 Geschwister. Er besuchte auf Veranlassung seines Vaters die Lateinschule: Rupprich, Hans: Dürer. Schriftlicher Nachlaß; 
Bd 1 S.30 Berlin 1969"Dieser mein liber vatter hat großen fleiß auf seine kinder, die auf die ehr gottes zu ziehen. Dann sein höchst begehren war, daß er seine kinder mit Zucht wohl aufbrächte, damit sie vor gott und den menschen angenehm würden. Darumb war ein täglich sprach zu uns, daß wir gott lieb solten haben und treulich gegen unseren nechsten handeln. Und sonderlich hate mein vater an mir ein gefallen, da er sehe, daß ich fleißig in der übung zu lernen was. Darumb ließ mich mein vater in die schull gehen, und da ich schreiben und lesen gelernet, namb er mich wider aus der schull und lernet mich das goltschmid handtwerckh" Auf der Schule lernt er Rupprich, Hans: Dürer und Pirkheimer. Geschichte 
einer Freundschaft S.78-100Willibald Pirckheimer kennen, ein Sohn wohlhabender Eltern, der Dürers lebenslanger Freund werden sollte. Ebenso wie Pirkheimer freundet er sich mit dem humanistischen Gedankengut an, welches er schon in der Schule kennengelernt haben kann. Nachdem er
1484 - 1486 das Goldschmiedehandwerk bei seinem Vater gelernt hatte, ging er mit 15 bei dem Abb. M. WolgemutMaler Michael Wolgemut in die Lehre. Von
1490 bis 1494 war er auf Wanderschaft in Freiburg, Colmar (1492; er hoffte dort, Martin Schongauer kennenzulernen. Doch dieser war bereits ein Jahr zuvor verstorben, er lernte jedoch einige Fertigkeiten von dessen Brüdern), Straßburg (ab Herbst 1492 schuf er dort einige Bibel-Holzschnitte) und Basel.
1493 arrangierte sein Vater für ihn die Ehe mit Agnes Frey, der Tochter eines Nürnberger Handwerkermeisters. Agnes Frei war Mitglied der Familie Rummel; ihr Großvater betrieb das erste Nürnberger Druckereiunternehmen. Außerdem war die Familie Rummel früher Agent für die Medicibank, bis diese unter Pierro Medici an Bedeutung einbüßte. So brachte Agnes gute Kontakte doch wenig Mitgift in die Ehe.
Wenige Monate nach der Hochzeit
1494 brach in Nürnberg die Pest aus, und Dürer floh, seine Ehefrau zurücklassend, nach Italien. Seine Eindrücke der Alpen hielt er in zahlreichen Bildern fest. In Pavia besuchte er seinen alten Meister Pirckheimer, durch den er die italienischen Humanisten kennenlernte. Weiter ging es nach Venedig. Im
Frühjahr 1495 kehrte er schließlich nach Nürnberg zurück, mit den Ideen der italienischen Renaissance im Kopf. Er eröffnete eine eigene Werkstatt und verdiente seinen Lebensunterhalt mit Kupferstichen, deren Blätter Frau und Mutter auf Märkten verkauften. Untergangsstimmung machte sich breit, das Ende der Welt wurde für das Jahr 1500 angekündigt. Dürer hielt dies in seiner Abb. Apokalypse"Apokalypse" fest, die
1498 in Buchform erschien. Bald erreichte er die materielle Unabhängigkeit und konnte sich
1505 eine zweite Reise nach Venedig leisten. Über ein Jahr blieb er in der Lagunenstadt. Ihm gefiel vor allem die wohlmeinende Einstellung der Bevölkerung gegenüber Künstlern. In Bologna erlernte er dann das perspektivische Zeichnen.
1507 kehrte er dennoch nach Hause zurück, wo er zunächst einige sakrale Auftragsarbeiten erledigte. Zur Lage des Dürer-Hauses
1509 konnte er sich ein großes Beschreibung HausHaus leisten.
Nach 1512 war Kaiser Maximilian I. sein Gönner und Auftraggeber zahlreicher Arbeiten. Dürer wurde
1513 Ehrenbürger Nürnbergs,
1515 bewilligte ihm der Kaiser ein Jahresgehalt von 100 Gulden auf Lebenszeit. Dürer lebte großzügig, verlieh Geld und kaufte Kunstgegenstände. Der Tod der geliebten Mutter
1514 ging ihm sehr nahe. Die religiösen Umwälzungen, ausgelöst von Martin Luther
1517, beschäftigten ihn ebenfalls. Als der Kaiser
1519 starb, wollte die Stadt sein Gehalt nicht mehr zahlen, und so ging Dürer in die Niederlande, um seinen Anspruch vom neuen Kaiser Karl V. bestätigen zu lassen.
1520 brach er auf, diesmal in Begleitung von Agnes. Dürer nahm einige Kupferstiche und Holzschnitte mit, um die Reise finanzieren zu können. Er führte Tagebuch und füllte etliche Skizzenbücher. Überall wurde er begeistert empfangen. In Aachen wohnte er der Krönung des neuen Kaisers bei. Dann erreichte ihn in Antwerpen die Nachricht vom Verschwinden Luthers.
1521 trat er deshalb die Rückreise nach Nürnberg an. Freunde und Schüler Dürers waren bereits verbannt worden,
1525 brach der Bauernkrieg aus. Sein letztes großes Gemälde Abb. Apostel"Die vier Aposteln" vermachte Dürer
1526 der Stadt Nürnberg. In den letzten Lebensjahren widmete er sich zunehmend seinen Schriften, so etwa eine Zur Startseite 'Messen'"Unterweisung der Messung", die zur Startseite 'Bauen'"Befestigungslehre" und die "Proportionen des Menschen". Am
6. April 1528 starb Dürer im Alter von 57 Jahren in seiner Heimatstadt. Er hinterließ etwa 125 Gemälde, 300 Holzschnitte, 100 Kupferstiche sowie mehr als 1000 Zeichnungen. Mit einem Nachlaß von Stromer, Wolfgang: Nürnbergs wirtschaftliche Lage im Zeitalter der 
Fugger. FESTSCHRIFT, S.196848 fl (fl="Florin"; Goldtaler/Gulden) gehörte er zu den hundert Reichsten Nürnbergs.

Sein Stil

Dürer war fasziniert von der italienischen Renaissance und deren Wille, die Natur detailgetreu abzubilden. Er verwendete den Holzschnitt. Dabei zeichnete er direkt ins weiche Holz, ein Handwerker übernahm dann die Holzschnittarbeiten. Die erhabenen Teile wurden eingefärbt und gedruckt. Dabei hatten Dürers Schnitte eine bis dahin im Holzschnitt nie gekannte Plastizität und Perspektive. In den Werken der Abb. Apokalypse"Apokalypse" werden Dürers Eigenheiten deutlich: gequälte Gesichter, Figurenreichtum, schreckliche Dämonen. Die Abb. Anbetung d. Könige"Anbetung der Könige" wiederum zeigt den Einfluss Leonardo da Vincis. Ein weiteres auffälliges Merkmal ist die Darstellung kleinster Details, die z.B. bei Abb. Betende HändeHänden oder bei Abb. Hase"Ein Hase" beobachtet werden kann. Er schaffte es, aus den Schnitten eine Vielzahl von Tonstufen herauszuarbeiten.

Dürer ist deshalb vor allem als großer Grafiker bekannt, jedoch hat er sich in seinen drei veröffentlichten Büchern über Geometrie, Befestigungskunst und menschliche Proportionen auch mit den theoretischen Grundlagen seiner Kunst auseinandergesetzt. Dabei ist er insbesondere in der darstellenden Geometrie bis an die Grenzen der damals bekannten Mathematik vorgestoßen und hat bedeutende Impulse für die Arbeiten Galileis und Keplers geliefert.

Bekannte Persönlichkeiten im Nürnberg Dürers

Veit Stoß, Holzschnitzer 1447-1533
Adam Kraft, Bildhauer 1455-1508
Martin Behaim, Erbauer des ersten Globus 1459-1507
Peter Vischer, Erzgießer 1460-1529
Willibald Pirckheimer, Rechtsgelehrter und Humanist 1470-1530
Albrecht Dürer, Maler 1471-1528