Referat zum Regionalseminar „Karibik“ 2000
Bei A. Escher und P. Spehs
Handreichung von Knut Hoppe
Die Bevölkerungsentwicklung der Karibischen Staaten ist dem Trend nach immer weniger schnell ansteigend. Ausnahmen bilden weniger entwickelte Staaten wie Haiti, dessen Bevölkerungspyramide von allen Inselregionen her am ehesten mit breiten „Kindersockel“ und kleiner „Altersspitze“ das typischen Merkmal eines Entwicklungslandes zeigt. Auch die Dominikanische Republik verzeichnet noch eine relativ schnelle Zunahme, die Daten des Statistischen Bundesamtes kündigen aber einen starken Rückgang der Rate bis 0,43 in 2050 an, welche dann mit dem Bevölkerungswachstum der BRD 1985-90 übereinstimmen würde.
Die Tragfähigkeit kann nach SCHARLAU (1953, S.122) sowohl das Maximum als auch das Optimum der Bevölkerungsgröße meinen. Doch angestrebt ist, den Begriff nur für ein Optimum zu verwenden. Das jedoch ist „eine auf Grund subjektiver Erwägungen, in verschiedenen Zeiten zwar wechselnde, aber doch stets von vornherein festgelegte Größe, die sich jeder objektiven Bewertung entzieht.“
Während bisher wie schon bei Th. R. MALTHUS (1760-1834) die Grenzen besonders bei der Ernährung gesehen wurden, schieben sich jetzt international „neue“ Probleme in den Vordergrund, so z.B. die Trinkwasserversorgung.
Die Tragfähigkeit der karibischen Inseln ist vor allem begrenzt durch
Die größten Belastungen der bereisten Gebiete sind
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Die Tragfähigkeit der Karibischen Inseln bzgl. der Bevölkerung ist sicher
nicht ausgeschöpft. Sie sollte aber bei zukünftigen Planungen besonders im
touristischen Bereich beachtet werden.
Eine ausgewogene Entscheidung zwischen Landschaftserhalt und –nutzung
ist zu treffen.
Das große Problem der Tragfähigkeit betrifft jedoch die ganze Erde und hängt meiner Ansicht nach mit dem notwendigen Wirtschaftswachstum allein zur Erhaltung der Lebensqualität zusammen (ganz abgesehen davon, wenn es um Verbesserung der Lebensumstände geht). Diese Aufgabe ist mit den bisherigen Ansätzen nicht zu lösen gewesen. Ein Umbau der Weltwirtschaft weg von der bisherigen Auswahl „More More, Extreme More or Less More“[1] ist wahrscheinlich unumgänglich und wird auch verstärkt eingefordert, so z.B. von den Demonstranten beim letzten Weltwirtschaftsgipfel.
Abbildung 1:
geographie heute 146/96, S. 28
Benthin, Bruno: Geographie der Erholung und des Tourismus; Gotha 1997
Directorate of Intelligence des CIA [Hrsg.]: World Factbook; Internetausgabe Washington 1999 [http://www.odci.gov/cia/publications/factbook/]
Fischer Weltalmanach: Ausgabe Frankfurt 1986 und CD-ROM-Ausgabe Frankfurt 1998
Geographie heute: Themenheft „Tragfähigkeit-Zukunftsfähigkeit“. Heft 146, 17. Jahrgang Dez. 1996
Scharlau, Kurt: Bevölkerungswachstum und Nahrungsspielraum. Geschichte, Methoden und Probleme der Tragfähigkeitsuntersuchungen; Bremen-Horn 1953
Statistisches Bundesamt [Hrsg.]: Statistisches Jahrbuch des Auslandes; Wiesbaden 1999